Candy - Mein Zuhause suche ich mir selbst aus!

Am 01. Juni 2009 kam Candy als Pflegehund zu uns, weil die eigentliche Pflegestelle abgesagt hatte. Es sollten nur ein paar Wochen sein.

Candy war anfangs zu jedem Menschen freundlich und sprang sofort auf dessen Schoss, um zu schmusen. Für uns war klar, diese süße Maus wird schnell ein neues Zuhause finden. Denn so freundlich, anhänglich und aufgeschlossen wie dieser kleine Schatz war, da konnte doch Niemand widerstehen. Sie suchte förmlich nach einem Menschen der ihr ein liebevolles Zuhause geben würde. Aber da hatten wir noch nicht mit Candy’s kleinem Sturkopf gerechnet.

 

Leider gestaltete sich die Suche nach einem endgültigen Zuhause für Candy schwerer als wir dachten. Vermutlich lag es daran, daß sie einen kleinen Schönheitsfehler hat, der sie aber eigentlich erst recht niedlich macht. Ihr linker vorderer Reißzahn liegt schief im Kiefer und ragt ein wenig über der Oberlippe heraus. Unser Tierarzt hat festgestellt, daß der ganze Kiefer verschoben ist und Candy einen Überbiss hat. Dies scheint lt. unserem Tierarzt durch einen Tritt oder einem schweren Schlag mit einem Knüppel vor Candy’s Gesicht im Welpenalter passiert zu sein. Die kleine Maus hat damit aber überhaupt keine Schwierigkeiten, es ist nur leider nicht mehr zu beheben.

Je länger Candy bei uns war, umso enger band sie sich an uns. Nach 2 Monaten stand wohl für Candy fest, hier geh ich nie mehr weg. Plötzlich verhielt sie sich jedem Besucher gegenüber überängstlich, knurrte, bellte und versteckte sich hinter uns. Selbst bei Menschen mit denen sie vor ein paar Wochen noch geschmust hatte. Candy hatte beschlossen, hier gefällt es mir, ich werde liebevoll behandelt und werde niemals freiwillig von hier fort gehen.

Ein Versuch sie mal für einen Tag zu meiner Schwester zu geben schlug komplett fehl. Candy ließ niemanden an sich ran. Sie knurrte und zitterte vor Angst, sobald ihr jemand zu nahe kam. Nach einem halben Tag holten wir sie schnell wieder nach Hause und es war klar, sie bleibt bei uns. Keiner, der ein Herz für Tiere hat könnte es seelisch aushalten dieses arme Wesen wegzu geben in der Gewissheit, dass sie fürchterlich leidet.

Ja so hat Candy es selbst geschafft, sich ein neues Zuhause zu suchen. Sie weiß schon genau was sie will und was nicht. Wir haben uns sagen lassen, daß man für Gos d’Atura Hunde-Erfahrung haben sollte.

Sogar nach 30-jähriger Hundeerfahrung, die wir haben, ist Candy eine Erziehungsherausforderung für uns. Sie ist total lieb, kommt wenn man sie ruft, aber hat auch ihren eigenen Dickkopf. Angst hat sie weder vor dem Baustellenlärm vor unserer Haustür noch vor einem überraschenden kleinen Klaps auf den Po, wenn sie wieder mal unser Essen klaut. Ihre einzige Angst besteht darin, daß man sie von uns wegholt. Wer könnte das übers Herz bringen. Wir lieben diesen kleinen Dickschädel über alles und könnten nicht mehr ruhig schlafen bei dem Gedanken, daß sie uns vermisst.

Also haben wir jetzt 3 Hunde und werden besser keinen Pflegehund mehr aufnehmen.  :-))

Conny mit Candy & Rudel