Anyell, 01.10.1998 - † 26.03.2013

Busca, 21.09.2000 - † 06.04.2013

 

 

Weine nicht, weil ich gestorben bin, sondern freue Dich, weil ich gelebt habe...

 


Spanienurlaub (erzählt von Busca)

Seit Wochen schon wurde von nix andrem mehr geredet, die Kataloge lagen auf dem Tisch und man musste kein Willi Wuff sein um zu wissen, was da im Hause Jasper vor sich ging: Unser Urlaub nach Spanien stand kurz bevor! Dann am Samstag, 9. September 2006 war es soweit. Während ich jeden Schritt von Frauchen Anita bewachte, zog es Mama Bille vor, sich schon mal einen der besten Plätze im Auto zu reservieren. Nie vergessen werden!

 

Der Platz im Auto war gesichert, Getränke und Schmackos gut verstaut, meine Familie vollzählig und mein Sommerhut aufgesetzt, sieht klasse aus, oder?

Um kurz nach 4 Uhr morgens dann wurde die Rute (Route) berechnet und die Reise konnte beginnen.. Man war ich aufgeregt, alle sollten wissen, dass ich jetzt Urlaub mache! Während Schwester Anyell und Mama Bille sich einem Nickerchen unterzogen, nahm ich mir vor, jedem Hund auf der Straße zu zurufen, dass ICH jetzt in die Ferien fahre.

Schnell musste ich feststellen, dass um vier Uhr morgens noch niemand auf den Beinen war. In der Hoffnung, doch noch jemandem meine Freude zurufen zu können, verbrachte ich die erste Zeit der Fahrt am Fenster sitzend, dann war ich es jedoch Leid und legte mich zu den anderen schlafen, ist ja noch 'ne verdammt weite Reise. Nach 18 Stunden 13 Minuten und 45 Sekunden aller Pausen inklusive waren wir dann endlich da... Heimat, ich konnte sie riechen, juchu, das wird super werden und sogar ein riesiger Pool, Drinks für alle!

 

Das Trinken aus dem Pool wurde uns leider gleich untersagt. In Spanien ist nämlich das Wasser im Pool sowie auch das aus der Leitung gechlort. Reines, klares Wasser bekommt man nur im Supermarkt. Schon am Montag erwies sich der Pool für uns drei Hunde jedoch doch noch als durchaus nützlich. Frauchen Anita und Herrchen Horst kehrten abend vom Einkauf zurück und brachten uns ein merkwürdiges Sprudelwasser mit. Igitt! Wer sollte denn so etwas trinken? Nach einem Blick in den Wassernapf missachteten wir drei sämtliche uns gemachten Verbote und tranken aus dem Pool... dann doch lieber Chlorwasser als das!

Am nächsten Morgen, bekamen Herrchen und Frauchen ihren Fehler selbst zu spüren. Der Kaffee sowie der Tee schmeckten erstaunlich süß... tja, wenn man kein Spanisch versteht... es handelte sich bei dem Gesöff nämlich um weiße Brause und nicht um herkömmliches Wasser. Hehe! Da jedoch der 11. September war, hatten die Geschäfte alle geschlossen und neues, frisches Wasser war nirgendwo mehr zu bekommen. Das Problem löste sich dann allerdings von selbst, als es anfing wie aus Eimern zu gießen. Sämtliche Töpfe wurden vor die Haustür gestellt und so waren wir mit Wasser erst einmal versorgt.

 

Am Mittwoch war das Wetter dann wieder grandios und eine kleine Wandertour sollte unternommen werden. Ziel dieser Tour war es, das Kloster zu besichtigen. Gut wäre es allerdings gewesen, wenn jemand den Weg gekannt hätte. Der erste Versuch, zum Kloster zu gelangen, endete nach ca. 2 Stunden in einer Sackgasse, bestehend aus einer Steinhaufen-Mauer, auf der ich gleich mit Herrchen Joschka ein Päuschen einlegte.

 

Wir gingen dann ein Stück des Weges zurück und nahmen die nächste Abzweigung, in der Hoffnung, doch noch den richtigen Weg zu finden. Das war dann leider nicht der Fall. Wir landeten mitten in den Bergen, in denen ein schnelles Vorankommen – außer für uns Hunde – völlig unmöglich war. Umdrehen wollte keiner, also mussten wir klettern. Man war das aufregend, Mama Bille, Anyell und ich fühlten uns ganz in unserem Element und flitzten über die Steine, während unsere Familie sich mit den steilen Hängen abmühte

Zunächst rechneten wir mit nur einem Berg, als die Spitze jedoch erreicht war kam die bittere Erkenntnis, dass weit und breit nur Berge zu sehen waren. Also weiter klettern. Frauchen Julia nannte mich eine Angeberin, weil ich, während Frauchen Jennifer nur zentimeterweise voran kam und sogar von Grashüpfern überholt wurde, die Strecke zwei bis dreimal ablief. Ich bin eben sportlich. Nach fünf oder sechs Hügelchen hatten wir dann den Weg wieder gefunden. Allerdings nicht den zum Kloster. Aber da es inzwischen dunkel geworden war, wollte dort sowieso keiner mehr hin. Wir warteten dann noch am Fuße des Berges auf Jennifer und nach sechs Stunden lagen wir dann alle in unseren Bettchen. Hoffentlich machen wir das bald wieder. Bei dem Orientierungssinn meiner Familie allerdings muss ich mir darum wohl keine Sorgen machen.

 

Ein paar Tage später hieß es dann auch wieder: „Los, auf auf, wir wollen wandern!“ Hurra, die Freude stand allen ins Gesicht geschrieben. Herrchen Horst ermutigte alle, indem er sagte, dass diese Wanderung auch nicht so lang werden sollte wie die letzte. „In drei Stunden sind wir wieder zu Hause.“ Jaja,... wer's glaubt.

Also ging es los, alle 5 Familienmitglieder und wir drei Hunde machten uns auf dem Weg. Neues Ziel: Quermany Gross, eine Funkstation auf einem der umliegenden Hügel. Dorthin führte sogar ein richtiger Weg. Klettern mussten wir also nicht und Abkürzungen, sowie sonstige Berge wurden strengstens gemieden. Unglaublich, aber nach nur zwei Stunden hatten wir unser Ziel erreicht.

 

Nach einer kurzen Pause wurde dann der Rückweg geplant. Frauchen Anita hatte keine Lust, den gleichen Weg noch einmal zurück zu gehen, sie wollte mehr von der Umgebung sehen und Herrchen Horst machte sich getreu daran, eine andere Strecke zu finden, was ihm auch gelang.

Nach einer weiteren Stunde erreichten wir Pals, einen Ort, 7 km von unserem Urlaubsdorf Platja de Pals entfernt. Dort wurde eine weitere Pause eingelegt und dann machten wir uns auf den Rückweg. Nach ein paar Minuten wurde nochmals durchgezählt und wir stellten fest, dass Frauchen Jennifer abhanden gekommen war. Aber nach ca. 20 Minuten war auch sie wieder gefunden und nach 5,5 Stunden erreichten wir gesund und munter und ohne, dass wir weitere unbekannte Wege erkunden mussten, unsere kleine Finca.

 

Die weitere Zeit verging wie im Fluge und zwei Tage vor unserer Abreise wurde ein erneuter Versuch gestartet, das Kloster zu finden. Dieses mal allerdings von der anderen Seite des Berges aus. Diese Wanderung war sehr schön. Ein Mix aus der ersten und der zweiten, ein paar Hügel, ein wenig klettern, aber alle kamen mit und keiner hatte Panik, in den Bergen übernachten zu müssen. Zudem hatte Herrchen Horst vorgesorgt und dieses mal eine Taschenlampe mitgenommen.

Auf halber Strecke erklimmte Herrchen Joschka ein Gemäuer. Oja, da wollte ich auch rauf! Also nix wie hinterher, sich hingesetzt und in die Kamera gelächelt.

Nach zwei Stunden haben wir dann das Kloster erreicht und auch der Rückweg gestaltete sich nicht besonders schwierig. Zwischendurch erkundete ich mit Herrchen Horst und Herrchen Joschka noch eine alte Ruine mitten im Gestrüpp, die wir nicht mehr richtig zu identifizieren wussten. Vermutlich handelte es sich früher einmal um ein befestigtes bäuerliches Anwesen. Erkennen konnten wir das aber nicht. Nach insgesamt drei Stunden beendeten wir unseren Weg und am nächsten Tag hieß es Koffer packen

 

Am 30. September um 6 Uhr morgens traten wir dann unsere Heimreise an. In den Kasseler Bergen hörten wir ein komisches Geräusch. Es war das Warnsignal unseres fahrbaren Untersatzes, das anzeigte, dass das Kühlwasser leer war. Obwohl das Wasser aufgefüllt wurde, ging das Signal nach einigen Kilometern erneut und wir mussten zwangsläufig auf einem Rastplatz pausieren, um den ADAC zu benachrichtigen. 517 km von zu Hause entfernt und dann das: Autopanne. Um Mitternacht kam nach drei Stunden warten endlich ein Schlepper, der uns samt Auto nach Hause bringen sollte. Wir drei Hunde durften nicht mit in die Fahrerkabine und so mussten wir die restlichen sieben Stunden alleine im Auto auf dem Schlepper verbringen.

 

 

Das war vielleicht aufregend. Wir kannten es ja nur, im stehenden Auto zu warten, aber ein Auto in Bewegung, obwohl keiner fährt, das war neu! Mama Bille, Schwester Anyell und ich wechselten uns regelmäßig im Fahrersein ab. Irgendwann fielen uns dann jedoch die Augen zu und erst als wir langsamer wurden, wachte ich wieder auf. Wir hatten unser zu Hause erreicht, 7 Uhr morgens lagen wir dann alle müde und kaputt in unseren Körbchen.

Wenn ich zurück blicke war es doch ein spannender und erzählenswerter Urlaub, ich habe mich jedenfalls prächtig erholt und ich glaube, ich bin auch ein bisschen braun geworden, da am Bauch!

 

 Eure Busca Selva de Lecketania mit Julia

 

 

Anyell
Anyell

Busca und Agility

Endlich. Die kalten und regnerischen Herbst- und Wintertage sind vorüber und die ersten Sonnenstrahlen blitzen wieder durch die Baumkronen.

Juhu. Wie schön, der Frühling kommt zurück!

 

Wie jeden Morgen erkunde ich als erstes mit meiner Mama Bille und Schwester Anyell unseren Garten.

 

Ach herrlich.

 

Noch in der Tür stehend nehme ich einen ersten kräftigen Zug der kühlen Morgenluft. Das riecht vielleicht gut!

 

Ich stürme wie üblich freudig quietschend, bellend, kläffend und einfach alles, was die Nachbarn zur Weißglut treibt, über die Terrasse hinunter auf den Rasen, ... doch dann

 

– Vollbremsung – was beim heiligen Pansenknochen ist das??? Wie in aller Welt kommt DAS denn hierher?

Das war doch gestern noch nicht da?

Auch Bille und Anyell haben tiefe Bremsspuren im sowieso arg ramponierten jasperischen Rasen hinterlassen und sehen keineswegs intelligenter aus als ich.

Welche Blumen und Bäume sprießen so schnell aus dem Boden hervor?

Nein, das kann nichts Natürliches sein. Misstrauisch schnuppernd nähere ich mich dem Unbekannten um ein paar Rutenlängen.

 

Ich höre eine Stimme hinter mir: „Na ihr drei, habt ihr schon eure neuen Trainingsgeräte entdeckt?“

 

- Bitte was? Wächst mir mein Fell schon in die Ohren oder habe ich tatsächlich richtig gehört?! TRAININGSgeräte??? Also Leute mal ehrlich, nehmt mir das nicht übel, aber wenn ich an unseren letzten Urlaub zurück denke, hat wohl jeder in unserer Familie mehr Training nötig als ich. Wofür bitte soll ich denn trainieren?

 

Während Anyell und ich noch ungläubig drein blicken, hat Bille schon den Rückzug angetreten.

Mit einem „Ach komm, ich bin zu alt für so einen Welpenkram“ zieht sie sich in den Schatten unter der Bank zurück.

 

Ja klar, super. Bille hat wieder Ältestenrecht. Und jetzt? „Jetzt gibt es erstmal Frühstück“, höre ich Anita sagen.

 

Na, das ist doch eine vernünftige Idee. Da sind wir dabei! Am frühen Nachmittag, ich habe gerade wieder die Augen von meinem Schläfchen offen, kommt Anita zu uns.

 

„So, Mädels, habt ihr Lust auf Agility?“

 

Wa? Auf wat sollen wir Lust haben? Agility? Kann man dat essen? Also wenn ja, ich bin dabei!

 

„Na dann kommt in den Garten“.

 

Garten? Schön, dann ist es wohl nichts zu essen. Wie sich herausstellt, sogar alles andere als das. „Busca, du kennst das doch schon, dann fangen wir mal mit dir an“.

Ich kenne das schon? Sicher? Hm. Beim genauen Hinsehen erkenne ich aus dem bunten Haufen tatsächlich eine Wippe.

 

Ja, solche Dinger kenne ich. Die sind ganz schön hinterhältig. Immer wenn man die Hälfte nach oben geschafft hat, fallen sie wieder runter.. nee, nee, nee.. ihr glaubt doch nicht im Ernst, dass ich mich davon nochmal reinlegen lasse?

 

Ich lerne ja auch dazu. Ich frage mich ernsthaft, warum diese „Trainingsgeräte“ jetzt unseren Garten aufgesucht haben. Zu wem kommen sie? Und aus welchem Grund?

 

Nach anfänglichem Zögern entschied ich mich dann aber doch dazu, unsere neuen Gartenbewohner einmal auszuprobieren.

 

Huch – so schlimm ist es ja gar nicht. Nein, das macht ja sogar Spaß!

 

Einmal durch den Tunnel und zickzack um die Stangen herum. Pillepalle für einen athletischen Hund wie mich. Sogar den Trick mit der Wippe habe ich, nachdem ich ein-, zweimal von den Tücken der Schwerkraft überrascht wurde, doch ziemlich schnell herausbekommen.

Sinn der Wippe war es nie, ganz nach oben zu gelangen, sondern nur sicher auf die andere Seite. Wenn man langsam tappst, klappt das sogar!

Bille und Anyell sind leider nicht so schnell zu begeistern.

 

Ausprobiert haben sie es zwar beide, aber während ich mich mit dem Try&Error zu motivieren versuchte, galt bei meinem Rudel (im Grunde bin nämlich ich die wahre Rudelführerin, glaubt mir nur keiner) eher das mir bis dato unbekannte Try&Run far far away – Prinzip.


Na ja, aber so richtig professionellen Sport damit betreiben, ich glaube, dafür bin ich nicht geeignet. Ich bin einfach kein geduldiger Hund und will immer alles ganz schnell machen.

 

So Geräte im Garten sind doch auch etwas ganz anderes, als die Hügel und Berge in Spanien. Ich bewundere zwar meine Hundekollegen, für die Agility so selbstverständlich ist wie der tägliche Kauknochen, aber trotzdem bin ich froh, wenn die Geräte wieder aus meinem Garten verschwinden und meine Wälzkuhle freigeben. Aber bis dahin werfen sie wenigstens ein bißchen Schatten, nech?

 

Eure Busca!